Die Räuber

In der Zeit nach 1968 wurden Schillers „Räuber" zu einem der meist gespielten und diskutierten Zeitstücke. Die jugendliche Revolte der 68er (aus der später auch der bewaffnete Kampf gegen den „Westen" als Ganzes wurde) erkannte sich in dem beinahe zweihundert Jahre alten Stück gerne wieder. Aus der damaligen „klammheimlichen Sympathie" (Originalzitat 1977!) für den Terrorismus ist heute Angst und Abscheu geworden. Was hat sich verändert? Ist Terror nicht gleich Terror? Auch die Feindbilder sind andere geworden. Autoritäre Führer an den Spitzen mancher Staaten funktionieren heute anders. Sie tragen keine Masken mehr. Aber warum und - wie sie bekämpfen?


Wir haben für Schillers gewaltig ausladendes Stück eine sehr kompakte Fassung erarbeitet. in der sich der eigentliche Konflikt in seiner nackten Dramatik zeigen kann: DER AUFSTAND DES EINZELNEN gegen ein als ungerecht erkanntes System. Inwieweit darf/muss sich der Einzelne dem Umständen fügen? Hat er das Recht aus eigener Kraft und auf eigene Faust die Gerechtigkeit, die ihm vorenthalten wird, selbst zu erkämpfen.

Mit welchen Mitteln auch immer? Bei uns führt SCHILLER selbst durch sein gewaltiges, wüstes Stück:

3 Figuren treten gegeneinander an: der verwöhnte KARL (Dorit Oitzinger), der benachteiligte FRANZ (Ines Kratzmüller) und die vom Schicksal anscheinend zur Wehrlosigkeit verdammte AMALIA (Ines Kratzmüller). Wir wollen das Drama unverstellt von historischen Verkleidungen als das Unsere ganz neu zur Diskussion stellen.


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