Beethoven plus Festival 2025 - Mozart-Requiem
Abschlusskonzert mit Chor und Orchester
Im Juli 1791 erhielt Mozart den Auftrag für ein großes Requiem von Graf Franz von Walsegg. Er konnte es jedoch nicht mehr vollenden, da er vorerst noch mit der Fertigstellung von „La Clemenza di Tito" und der „Zauberflöte" beschäftigt war und dann schwer erkrankte. Sein Schüler, Franz Xaver Süßmayr, stellte das Werk fertig als Mozart am 5. Dezember 1791 an „hietzigem Frieselfieber" starb. Wenn es auch viele Rekonstruktionsversuche des Fragmentes gibt, hat sich doch allgemein die Fassung Süßmayrs durchgesetzt. Der entscheidende Vorzug dieser Fassung liegt darin, dass er gar nicht versucht hat, mit dem Meister zu wetteifern, sondern sich damit zufrieden gab, „so gearbeitet zu haben, dass Kenner hin und wieder einige Spuren seiner Lehren darin finden können". So hat er nicht nur den Anfang des Werkes in der Communio wieder aufgegriffen, sondern auch das Sanctus-Thema aus dem „Dies irae" und das „Osanna" aus dem „Quam olim Abrahae" abgeleitet, was die thematische Einheit des Werkes stärkt. Die Texte der lateinischen Totenmesse schildern in der Sequenz und im Offertorium den Tod und das jüngste Gericht in eindrucksvollen, erschütternden und beängstigenden Bildern. Diese Texte wollen aber im Tiefsten nicht Angst machen, sondern wollen den Menschen warnen mit der Absicht, ein gutes Leben anzustreben, und sich zu ändern, wo es nötig ist. Die Texte sprechen aber ebenso die Bitte um Gottes Erbarmen aus und geben den Gläubigen den Ausblick auf die ewige Freude und Belohnung im Himmel. So wie es im letzten Satz, im Kommuniongesang, versöhnlich heißt: „Das ewige Licht leuchte ihnen mit deinen Heiligen in Ewigkeit."
Laura Olivia Spengel - Mezzosopran
Die Mezzosopranistin mit polnischen Wurzeln wurde in Berlin geboren. Ihre musikalische Ausbildung begann sie bereits im frühen Kindesalter. Ihre ersten Musikstunden erhielt sie von ihrer Mutter, die Sängerin und Komponistin ist. Außerdem war sie langjähriges Mitglied des Berliner Kinderchors. Seit 2004 lebt sie in Österreich, wo sie Musikwissenschaft (Universität Wien), klassischen Gesang (Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien) sowie Kultur- und Kunstmanagement (Universität für angewandte Kunst Wien) studierte. Bereits während ihres Studiums übernahm sie Hauptrollen, unter anderem als Hänsel in Humperdincks „Hänsel und Gretel" sowie als Schwester Clara in Poulencs „Dialogues des Carmélites" am Konservatorium Wien. Ihre gesangliche Ausbildung ergänzte sie durch zahlreiche Meisterklassen, unter anderem bei Thomas Hampson, Barbara Frittoli und Brigitte Fassbaender. In den vergangenen fünf Jahren war sie bei renommierten Festivals wie dem Heidelberger Frühling, dem Daegu Opera Festival und dem Brucknerfest Linz u. a. vertreten. Im Jahr 2015 gewann sie das ORF-Songbook-Projekt und arbeitete in diesem Rahmen mit dem Oscarpreisträger Michael Haneke an einem klassischen Videoclip zusammen. Im selben Jahr war sie Stipendiatin bei den Bayreuther Festspielen und trat dort beim Abschlusskonzert des Stipendiatenprogramms auf. Zusätzlich sang sie 2016 an der Wiener Staatsoper.
Drei Jahre in Folge wurde sie zu den traditionellen Neujahrskonzerten in der Wiener Hofburg eingeladen. Laura Olivia Spengel reiste zweimal nach Korea, wo sie im Seoul Arts Center mit dem Prime Philharmonic Orchestra sowie an der Daegu Opera sang. Ihr Debüt im Musikverein Wien gab sie 2018 bei einem Rossini-Galakonzert an der Seite von Juan Diego Flórez und weiteren internationalen Opernstars. Im selben Jahr sang sie den Mezzopart in Gustav Mahlers 8. Sinfonie bei einer Live-TV-Übertragung mit der Philharmonie Sofia unter der Leitung von Emil Tabakov sowie im Großen Saal des Brucknerhauses mit der Sinfonietta Linz, mit der sie bereits dreimal auf Österreich-Tournee war. 2019 trat sie erstmals in Polen auf und interpretierte die Mahler-Rückert-Lieder im Penderecki-Zentrum mit der Sinfonietta Cracovia. Während der Lockdowns 2020/21 war sie an mehreren gestreamten Konzerten beteiligt, unter anderem bei der ersten Operngala in virtueller Realität. Außerdem unterstützte sie die Organisation „The Female Factor" bei deren Limitless Conference mit einem Live-Videoclip, der in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen in Wien entstand.
Die junge Mezzosopranistin wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Beaumarchais Concours (Österreich 2014), dem International Osaka Competition (Japan 2015), dem Internationalen Wettbewerb „Accademia Belcanto" (Österreich 2016), einer Goldmedaille beim „Berliner Wettbewerb" (Deutschland/USA 2017) sowie dem 1. Preis beim „Wiener Musikseminar" (Österreich 2017). Fünf Jahre lang war sie Mitglied der von Yehudi Menuhin gegründeten Gesellschaft „Live Music Now", mit der sie regelmäßig Benefizkonzerte gibt.
Dafydd Jones - Tenor
Der walisische Tenor Dafydd Jones hat kürzlich sein Studium am International Opera Studio des Royal College of Music abgeschlossen, wo er bei Nicky Spence und Caroline Dowdle studierte. Zuvor erwarb er dort bereits seinen Masterabschluss und wurde mit der Queen Mother Rose Bowl ausgezeichnet.
Bevorstehende Engagements beinhalten Rollendebüts an der Bayerischen Staatsoper in München, wo er ab September 2024 Mitglied des Opernstudios wird. Zu seinen jüngsten Höhepunkten auf der Opernbühne zählen sein Debüt in der Titelrolle von Albert Herring bei Opera North sowie als Fenton in Falstaff beim Verbier Festival. Zudem übernahm er kürzlich die Coverpartie des Tamino in Die Zauberflöte beim diesjährigen Glyndebourne Festival. Im Jahr 2022 gab Dafydd sein internationales Debüt als Clotarco in Armida bei den Bregenzer Festspielen sowie sein Rollen- und Festivaldebüt als Pastore in John Cairds Inszenierung von Monteverdis L'Orfeo bei Garsington Opera als Alvarez Young Artist. Weitere Opernrollen umfassen Don Ottavio in Don Giovanni (OPRA Cymru), Earl Tolloller in Iolanthe (Cover, English National Opera) sowie die Titelrolle in Orpheus in der Unterwelt am International Opera Studio des Royal College of Music. Im Jahr 2024 gewann Dafydd die Goldmedaille des Royal Over-Seas League Music Competition in der Wigmore Hall sowie den Lies Askonas Wettbewerb am Royal College of Music. 2023 wurde er gemeinsam mit der Pianistin Caroline Dowdle mit dem Ferrier Loveday Song Prize im Finale des Kathleen Ferrier Competition ausgezeichnet. Bereits im Sommer 2021 gewann Dafydd den Prix Thierry Mermod beim Verbier Festival als Mitglied der Academy Atelier Lyrique.
Als leidenschaftlicher Liedsänger nahm Dafydd 2023 am French Song Exchange Programme der Wigmore Hall teil. Er war Young Artist beim Leeds Lieder Festival 2021, Mitglied der Academy Atelier Lyrique beim Verbier Festival 2021 und gab sein Debüt beim Oxford Lieder Festival im selben Jahr. Außerdem ist er stolz darauf, ein Samling Artist zu sein. Dafydd bedankt sich für die großzügige Unterstützung als Aldama-Stipendiat, gefördert durch das Ivor Llewellyn Foster Scholarship am College. Weitere Förderer sind die Amaryllis Fleming Foundation sowie Geoff und Val Richards.
Niklas Mallmann - Bass
Niklas Mallmann trat als Solist des Tölzer Knabenchores an diversen Opernhäusern unter namhaften Dirigenten als Knabe (Die Zauberflöte) mit zwei CD-Einspielungen (unter Claudio Abbado sowie Sigiswald Kuijken) und Knappe (Parsifal) auf. Später sang er im Männerchor des Tölzer Knabenchors, mit dem er Konzertreisen durch Europa, Amerika und Asien unternahm. Nach einem abgeschlossenen Maschinenbaustudium an der TU München studierte er Gesang an der Hochschule für Musik und Theater München bei Prof Frieder Lang, welches er mit seinem Konzertmaster 2022 erfolgreich abschloss. Weitere künstlerische Impulse bekam er von Rudi Spring, Philip Vogler, KS Bernd Weikl und Oscar Quezada.
Am Staatstheater am Gärtnerplatz sang er 2014 Frantz (Dr. Faust Junior). An der Bayerischen Staatsoper übernahm er den 3.Hauptmann (Soldaten) 2014, Zimmerkellner (Arabella) 2015/2019 und Schneider (Z) 2019. Er sang Silvano (Un Ballo in Maschera) beim Isny Opernfestival 2016, Papageno (Die Zauberflöte) beim Festival Rota Das Artes in Lissabon 2016, Malatesta (Don Pasquale) 2020 in einer Opernbusproduktion in München, sowie die Titelpartien in Giulio Cesare in Egitto in der Reaktorhalle in München 2017, Telemanns Pimpinone mit génération baroque in Strasbourg 2018 sowie Orpheus in der Pasinger Fabrik 2023. Beim PodiumJungerGesangsSolisten 2017 gewann er den 3. Preis. Seit 2019 nimmt er regelmäßig beim HIDALGO Liedformat Streetartsong teil. Unter dem Label Naxos nahm er bereits mehrere CDs, mit Ersteinspielungen Simon Mayrs und Robert Helmschrotts unter der Leitung von Dr Franz Hauk, auf.
Im Bereich der neuen Musik kam es zu Uraufführungen der Komponisten Robert Maximilian Helmschrott (Oratorium Lumen 2017), Andreas Begert (Requiem 2020), Alex Mathewson (Hauptpartie in „A Balkan Opera" 2022) und Paul Mealor („The Light of Paradise" 2024). Er ist Mitglied bei den professionellen Vokalensembles: Vokalzirkel, Lauschwerk und den Zürich Chamber Singers.
Als gefragter Konzertsänger deckt er ein breites Repertoire aller gängigen Oratorien und Messen ab. Zuletzt etwa Brahms Requiem (ION Nürnberg mit BR Aufnahme), Mozart Requiem (München u.a.), Verdi Requiem (München u.a.), Bachs Matthäus- und Johannespassion (Herkulessaal der Münchner Residenz, Augsburg und Ingolstadt), Weihnachtsoratorium, Haydn Schöpfung (Bayreuth), Mendelssohn Paulus (Bayreuth), Tippet A child of our time und Dvoraks Stabat Mater (Mailand).
Philine Passin - Chorleiterin
Die in Berlin geborene Sopranistin studierte an der Universität Mozarteum Salzburg und an der Musikhochschule Trossingen. Sie hat zahlreiche Engagements für gängiges Konzert- und Liedrepertoire. Ihr Operndebut gab sie als Barbarina in Le Nozze di Figaro unter dem Dirigenten Sebastian Tewinkel am Staatstheater Mannheim. Sie sang mehrere Uraufführungen im Rahmen des Taschenoperfestival Salzburg unter den Regisseuren Thierry Brühl und Ernst Marianne Binder. 2017 wurde sie mit der Oper Alla Fine del Mare unter der Regie von Anna-Sophie Mahler zur Biennale Teatro nach Venedig eingeladen.
Neben der künstlerischen Tätigkeit kommt die Sängerin ihrer Leidenschaft als Gesangslehrerin und Chorleiterin nach. So unterrichtete sie seit 2018 an der Sankt Gilgen International School, leitet den Chor der Liedertafel Sankt Gilgen und gibt auch privat Gesangsunterricht.
In der Beethoven plus Festivalsaison 2024 übernimmt sie die Einstudierung des Festivalchores des Vereins der Musikfreunde Inneres Salzkammergut.
Salzburger Orchester Solisten
Das Kammerensemble Salzburg Orchester Solisten wurde 2005 von Andreas Steiner gegründet und setzt sich aus führenden Mitgliedern des Mozarteumorchesters Salzburg, sowie österreichischen und deutschen Traditionsorchestern zusammen. Im Zentrum der künstlerischen Arbeit stehen symphonische Werke der Klassischen- und Romantischen Musikepochen. Ebenso ein breites Repertoire an ausgewählter Ensemblemusik der Klassik, Romantik aber auch des 20. Jahrhunderts. Hier im Besonderen für solistisch besetztes Kammerensemble komponierte Musik der IGNM-Gründer von 1922 (Internationale Gesellschaft für Neue Musik), sind den MusikerInnen des Ensembles ein großes Anliegen.
Das Charakteristikum des Klangkörpers ist es Orchester- bzw. Ensemblemusik, sei es in arrangierter Form oder in deren Originalinstrumentierung, in solistischer Instrumentenbesetzung, größtenteils ohne Dirigent, zu spielen. Durch intensive Zusammenarbeit hoch qualifizierter und solistisch ambitionierter MusikerInnen, hat das Ensemble zu einer Klangkultur und einem Musizierstil der besonderen Art gefunden, der es sehr bald über die Grenzen hinaus bekannt gemacht hat.
Die Salzburg Orchester Solisten sind seit 2007 ständiger Gast bei Festivals und Konzertreihen in ganz Europa. 2013 debütierten die Salzburg Orchester Solisten bei den Salzburger Festspielen und sind seitdem eine Konstante im Team der Sparte Oper für Kinder. 2014 und 2018 war das Kammerensemble zu einer ausgedehnten Konzerttournee in die Republik Korea eingeladen. Zahlreiche CD-Einspielungen, sei es als Studioproduktionen oder Livemitschnitte, sind von den Salzburg Orchester Solisten im Handel erhältlich und wurden international rezensiert.
David Holzinger - Dirigent
Seit der Spielzeit 2022/23 ist er Gastdirigent am Brandenburger Theater und bei den Brandenburger Symphonikern. Hier übernahm er mit großem Erfolg Nachdirigate der „Zauberflöte" (W. A. Mozart) und dirigierte Operetten wie „Ba-Ta-Clan" von J. Offenbach und „Im Weißen Rössl" von R. Benatzky sowie diverse Konzerte. In der Saison 2023/24 dirigierte er nicht nur Konzerte und Wiederaufnahmen, sondern war auch für die Einstudierung der Neuinszenierung von Richard Strauss' „Elektra" verantwortlich. Aktuell assistiert er dem Chefdirigenten Andreas Spering bei den Produktionen von Mozarts "Le Nozze di Figaro", Verdis „La Traviata" und J. Strauss' „Die Fledermaus". Im Dezember 2024 war er beim Sichuan Philharmonic Orchestra in Chengdu mit Beethoven's Symphonie Nr. 9 als Gastdirigent eingeladen.
Einen herausragenden Erfolg feierte Holzinger, als er kurzfristig für Sascha Götzel einsprang und ein Konzert mit dem Sofia Philharmonic Orchestra in Bulgarien dirigierte, bei dem Mitglieder der Wiener Philharmoniker als Gastsolisten auftraten. Kurz zuvor leitete er eine denkwürdige Aufführung von Beethovens 9. Sinfonie mit Chor und Orchester der Staatsoper Ruse, wo er bereits in der vorangegangenen Spielzeit die Opernproduktion „Gianni Schicchi" (G. Puccini) dirigiert hatte. Seine Gastdirigate führten ihn zu zahlreichen renommierten Opern- und Festivalbühnen. Sein Engagement für zeitgenössische Musik führte ihn zur Neuen Oper Wien (P. Eötvös "Angels in America") und zur Jungen Oper Rhein-Main (M. Eggert "Caliban"). Darüber hinaus ist er Gründer und musikalischer Leiter des EXEDRA Ensembles, das er 2017 beim Fest zur Eröffnung der Salzburger Festspiele erfolgreich dirigierte. Seine Tätigkeit bei den Tiroler Festspielen in Erl umfasste über vier Saisons hinweg die Position eines Kapellmeisters und Assistenten des Chefdirigenten Gustav Kuhn. Dort übernahm er die Einstudierung von „Guillaume Tell" (G. Rossini), gefolgt von weiteren Produktionen wie „Semiramide", „Ermione" und „La Traviata" (G. Verdi). International machte Holzinger unter anderem mit dem Amsterdam Chamber Orchestra auf einer einmonatigen Tournee durch China auf sich aufmerksam. Aufgrund des großen Erfolgs folgte eine weitere Einladung, bei der er Chefdirigent Peter Santa assistierte und unter anderem Gustav Mahlers „Das Lied von der Erde" dirigierte.
Holzinger wurde mehrmals zu Meisterklassen mit renommierten Dirigenten wie Alexander Polishchuk, Sir Mark Elder, Jorma Panula, Clark Rundell, Nicolás Pasquet, Mark Stringer, Peter Gülke, Martin Sieghart, Julius Kalmar und Christian Kluttig eingeladen. Seine Zusammenarbeit erstreckt sich auf Orchester wie das Sichuan Philharmonic Orchestra, Sofia Philharmonic, Brandenburger Symphoniker, Mährische Philharmonie Olmütz, Salzburger Orchester Solisten, Rousse Philharmonic Orchestra, Filarmonia de Stat Sibiu Rumänien, Manchester Camerata, Vilnius State Symphony Orchestra und die Salzburg Chamber Soloists.
Sein Dirigierstudium absolvierte Holzinger an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber" in Dresden bei Christian Kluttig und Steffen Leißner. Dort arbeitete er mit zahlreichen Orchestern zusammen, darunter das Philharmonische Orchester Plauen-Zwickau, die Elblandphilharmonie Sachsen und die Landeskapelle Eisenach. Sein Debüt als Studienleiter einer Opernproduktion gab er im Frühjahr 2015 mit Scott Joplins „Treemonisha" am Staatsschauspiel Dresden. Sein musikalischer Werdegang begann am Konservatorium für Musik und dramatische Kunst in Wien, wo er unter der Leitung von Maximilian Cencic Orchesterdirigieren und Violine studierte.